Tag 02, Etappe 2

Dillenburg – Wiesbaden Naurod, 107km mit 1300hm,

incl. Westerwald, Lahntal u. Taunus, Hessen, Süd Hessen

Start 8.50Uhr – Ankunft 18Uhr

Nach einem guten u. üppigen Frühstück machte ich mich bei schönem Wetter wieder frisch ans Werk. Die Sonne strahlte, doch der kühle Wind erinnerte noch nicht an eine warme Sommerbrise. Das hatte natürlich den Vorteil, die Berge im Westerwald locker anzugehen.

Nach nur 27 gefahrenen Kilometern hatte ich den Oberroder Knoten (586m üNN), als höchsten Punkt der heutigen Etappe im Westerwald, hinter mir gelassen. Die Bergkuppe gehört zur Skiregion Rennerod-Oberroder Knoten u. liegt im Dreiländereck NRW, Hessen u. Rheinland Pfalz.

Nach weiteren 27km auf dem Hessischen Fernradweg R8 (Tendenz bergab) hatte ich mit 110m üNN Limburg im Lahntal (Mittel Hessen) erreicht. Für einen kurzen Streckenabschnitt benutzte ich nun den Lahnradweg.

In Dietkirchen verließ ich dann den Lahntalradweg um über Bad Camberg, Idstein und Niedernhausen, den Taunus (Süd Hessen) zu durchqueren. Von nun an führte meine Route (wieder R8) stetig, moderat bergan. Die letzten 20km bis zu meinem heutigen Zielort Wiesbaden Naurod, war dann nochmals ein stetiges bergauf u. ab. Das kleine, renovierungsbedürftige „Hotel zur Rose“, lag direkt an der Durchgangsstraße.

Wie sich bald herausstellte, war die „Herberge“ außen Pfui doch innen etwas erträglicher!

 (Ich will da jetzt hier nicht weiter drauf eingehen, sage nur eins: HÄNDE WEG!!!)

Nach dem Duschen suchte ich mir einen gemütlichen Gasthof u. ließ es mir dort gut gehen. Bei einem mit Käse überbackenen Schweinerückensteak u. 2 halben Liter Landbier hellte sich meine Stimmung wieder auf. Die heutige Etappe war wieder ein Knaller: Landschaft / Streckenführung sehr abwechslungsreich u. mit teilweise anstrengender Arbeit verbunden. Wetter: sonnig u. sehr kühl – doch im Verlauf des Tages wurde es immer besser (war dem Rhein ja auch schon sehr nahe, Rhein Hessen).

Tag 03, Etappe 3

Wiesbaden Naurod – Heidelberg, 127km mit 520hm,

incl. Rhein Maingebiet, Mainspitze, Vorderer Odenwald, Bergstraße, Neckartal, Süd Hessen, Baden Württemberg

Start 6.30Uhr – Ankunft 17.30Uhr

Heute stieg ich besonders früh wieder auf die Pedalen. Zum einen lag ein langer Weg vor mir u. zum anderen war ich froh, endlich dieser Unterkunft wieder den Rücken kehren zu können. Frühstück gab es heute eh erst auf der Etappe.

Nach kurzer, schneller Bergabfahrt musste ich dann doch noch eine Kuppe überwinden, bevor es dann für die nächsten 10km hinab ging. Vorbei an Weideland u. Streuobstwiesennäherte ich mich dem Rhein.

Kurz nach Kloppenheim traf ich dann auf den Hessischen Fernradweg R6. Vorbei am Wiesbaden Army Air Field, durch flache Auen im Rhein Main Tiefland u. schließlich hinein in die ersten Weinanbaugebiete. Mit dem Blick hinunter ins Rheintal waren in der Ferne Wiesbaden u. Mainz auszumachen.

Bei Kostheim / Gustavburg war ich dann schließlich an der Mainmündung. Der Main fließt dort an der Mainspitze (Mainz Kostheim) in den Rhein. Für knapp 30km ging es nun Rheinaufwärts. Der R6 führte mich über den Rheindeich weiter bis Erfelden.

Dort angekommen suchte ich mir erst einmal einen Metzger u. bestellte dort eine Semmel mit `ner schönen Frikadelle u. eine weitere, dick bestrichen mit Zwiebelmett. Auf einer nahe gelegenen Parkbank ließ ich mir die Frikadellensemmel u. `ne Cola schmecken. Den Rest verstaute ich in meine Packtaschen u. machte mich wieder auf Tour. Ich verließ nun den R6 um durch landwirtschaftlich genutzte Weite in Richtung Pfungstadt zu radeln.

Die Landschaft wechselte wieder – ich näherte mich dem Vorderen Odenwald bzw. der Bergstraße. Bei Seeheim erreichte ich dann wieder den R8. Entlang der südhessischen Odenwaldlinie radelte ich bis Heppenheim weiter u. erreichte dort schließlich die Bergstraße (Rheintal RW). Nun war es auch mal wieder Zeit für einen kleinen Imbiss. Genussvoll aß ich meine Mettsemmel u. erfreute mich der schönen Landschaft. Gestärkt ging es danach wieder beschwingt weiter.In Weinheim verließ ich dann das Bundesland Hessen u. war somit in Baden Württemberg on Tour. Bald öffnete sich die Landschaft wieder. Breite landwirtschaftliche Betriebe weiteten sich in den Neckarauen aus. In Ladenburg erreichte ich schließlich den Neckar bzw. den Neckartal RW.

Katzensprung (auf die Länge der Etappe gesehen) entfernt.Bei sonnig, warmen Sommerwetter erreichte ich schließlich das heutige Etappenziel.Bald stand ich dann vor der Internationalen Jugendherberge Heidelberg. Ein tolles Ding (Vorbehaltlos zu Empfehlen)!!!

In der riesigen, hellen Eingangshalle war der linke Bereich mit der Rezeption belegt. Freundlich u. sehr professionell wurde ich hier in Empfang genommen. Da ich ja für 2 Nächte vorher reserviert hatte, ging auch alles sehr schnell. Für mein Reiserad gab es einen gesonderten Raum (Fahrradgarage) im Untergeschoss. Ich selber konnte dann, per Keycard, mein Einzelzimmer im Nebenflügel beziehen. Klasse! Alle Bereiche der DJH waren hell, klar u. großzügig gegliedert. Alkohol, – ja dafür gab es sogar ganz speziell (nur für die Erwachsenen) in der Cafeteria einen gezapften Ausschank – vorbildlich!

Nach dem ich meine Hausaufgaben (Roadbook, GPSDaten sichern) gemacht hatte, stellte ich mich unter die Dusche. Verließ dann die Jugendherberge, um den empfohlenen ITALIENER, der unmittelbar neben der Herberge gelegen war, zu besuchen. Hier gab es meine geliebte Caprese u. Lachspizza, dazu noch zwei dunkele Weizen. Was für ein toller Tag – alles gut.

Die Etappe war, genau wie das Wetter – EINZIGARTIG!!!

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